Propaganda und Massenkultur
Propaganda und Massenkultur
Neben dem Terror waren Massenkultur und allgegenwärtige Propaganda wesentliche Kennzeichen des NS-Staates. Inspiriert von Wagneropern, Filmszenarien, Theatereffekten und der Werbung wurden politische Ereignisse ästhetisiert und massenwirksam inszeniert.
Massenauftritte, Uniformen, Fahnenwälder, Lichteffekte, Tribünen, erhöhte Rednerpulte, einstudierte Gestik und effektvolle Musik wurden zu überwältigenden Gesamtkunstwerken. Führerauftritte, Feste, Gedenktage, alle Arten von Massenveranstaltungen in dichter Folge sollten das Volk gar nicht erst zur Besinnung kommen lassen, sondern es in eine Scheinwirklichkeit versetzen und zur „Volksgemeinschaft“ machen.
Zu nationalsozialistischen Inszenierungen gehörten neben den ständigen politischen Massenveranstaltungen auch alle Arten von Volksfesten, Sportwettkämpfen, Präsentationen von Kunst, Kultur, Technik, aber auch die Durchdringung des Alltags mit NS-Symbolen.
Für diese fiktive Wirklichkeit und das Vergessenmachen des Alltags wurden im „Dritten Reich“ viel Phantasie und auch viel Geld aufgewandt. Viel Geld, allerdings auch viel weniger Geld, als eine reale Verbesserung der sozialen Lage der arbeitenden Klasse gekostet hätte. Durch Massenunterhaltung erhielt die „Volksgemeinschaft“ einen pseudosozialistischen Anstrich.