„Die Wilhelmstraße 1933-1945“

„Die Wilhelmstraße 1933-1945“
Eine Ausstellung der Stiftung Topographie des Terrors.

Die Wilhelmstraße in Berlin wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zum Sitz der wichtigsten Ministerien Preußens, seit 1871 auch des Deutschen Reichs und später des NS-Staats. Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde sie zum Synonym für „Die Deutsche Regierung”. Sie war nicht nur die traditionelle Regierungsmeile Deutschlands sondern auch der Ort, an dem die NS-Elite sich und die „NS-Volksgemeinschaft“ inszenierte. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bezogen die Nationalsozialisten das Regierungsviertel. Sie prägten es auf mehrfache Weise: durch die Ansiedlung neuer Behörden, die Umstrukturierung bestehender Behörden, umfangreiche Neu- und Umbauten und durch die Nutzung der Straße selbst als politische Bühne. Die Ausstellung zeigt diese sichtbaren und unsichtbaren Veränderungen, die Instrumentalisierung einer Straße im NS ideologischen Sinn. Neben den Ministerien befanden sich zentrale Täterinstitutionen wie Gestapo, Sicherheitsdienst und Reichssicherheitshauptamt, in dem der europaweite Völkermord vom Schreibtisch aus organisiert wurde, als auch der Wilhelmplatz, auf dem immer wieder Menschenansammlungen zusammenkamen, um einen Blick auf Hitler auf dem eigens 1935 angebauten „Führerbalkon“ der Reichskanzlei werfen zu können. Heute existiert ein großer Teil dieser Gebäude nicht mehr, darunter das Palais des Reichspräsidenten, das Preußische Staatsministerium und die Reichskanzlei. Noch erhaltene Gebäude wurden von der Regierung der DDR und werden seit 1991 von der Bundesrepublik Deutschland genutzt.
In der Ausstellung wird das NS Regierungsviertel als begehbares Modell gestaltet. Was in den jeweiligen Gebäuden in der Nazi-Zeit geschah, verbirgt sich in kleinen Kabinetten, die durch Türen in personengroßen Fotowänden zugänglich werden.