16. September 16:00 Uhr Vortrag „Von Prora hinter die Fronten“

  • 16.9./ 16.00 Uhr: Vortrag zur Ausstellung: „Von Prora hinter die Fronten-Vergessene Opfer deutscher Polizeibataillone“, Marco Esseling, kostenfrei, mit Anmeldung (030/27594166, prora@prora.eu)
Ort: Dokumentationszentrum Prora
Das „KdF-Seebad Rügen“ war bei Kriegsbeginn 1939 noch nicht ganz fertiggestellt und diente in den Jahren 1940 bis 1942  der Ausbildung von Polizeieinheiten. In Prora ausgebildete Polizisten wurden in verschiedenen von Deutschen besetzten Ländern Europas für polizeifremde, teilweise schlimmste verbrecherische Aufgaben hinter den Fronten eingesetzt. Die meisten gingen von Prora über den Hafen Sassnitz zunächst nach Norwegen,  Griechenland, von den Niederlanden bis in die Sowjetunion.

Die Polizisten deportierten Juden aus Norwegen und den Niederlanden, bekämpften Partisanen oder auch Menschen, von denen sie behaupteten, sie seien Partisanen in Polen, der Sowjetunion und Griechenland.
Sie nahmen sowjetische Soldaten gefangen und brachten sie in Gefangenenlager, einige beteiligten sich an deren Ermordung. Die sowjetischen Kriegsgefangenen waren nach den Juden, von denen rund sechs Millionen ermordet wurden, die zweitgrößte Opfergruppe nationalsozialistischer Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Rund 3,3 Millionen von ihnen starben in deutscher Gefangenschaft, sie gehören heute immer noch zu den weitgehend vergessenen oder ausgeblendeten Opfergruppen.